Atopie beschreibt eine intensive allergische Reaktion auf gewöhnliche Umweltallergene. Dies geht einher mit der Bildung von IgE-Antikörpern (Reaginen). Atopische Erkrankungen zeichnen sich durch eine gesteigerte Empfindlichkeit der Haut und Schleimhäute als natürliche Schutzmechanismen gegenüber alltäglichen Umweltstoffen aus, wobei eine familiäre genetische Veranlagung eine Rolle spielt.
Klassische atopische Erkrankungen umfassen atopisches Ekzem (Neurodermitis), allergisches Asthma und Heuschnupfen (allergische Rhinokonjunktivitis). Während im Kindesalter oft das Krankheitsbild des atopischen Exzems vorherrscht, treten im Erwachsenenalter häufig allergische Rhinitis und Asthma stärker in den Vordergrund.
Im Unterschied zu herkömmlichen Allergien, bei denen nach vorheriger Sensibilisierung spezifische immunologische Reaktionen auf bestimmte Allergene auftreten, äußert sich Atopie in einer angeborenen Überempfindlichkeitsreaktion der Haut oder Schleimhäute gegenüber Umweltstoffen, ohne dass eine vorherige Sensibilisierung erforderlich ist.
Nachweise:
Ring J (2012): Neurodermitis – Atopisches Ekzem. Kapitel 1.3 Begriff der Atopie, Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart, [online] DOI: 10.1055/b-002-40811
Wüthrich B (2020): Aus der Geschichte der Allergologie: Zum „Atopie“-Begriff, zur Genetik der Atopien und zu den Immunglobulinen E (IgE). Allergologie, Jahrg. 43, Nr. 2/2020, S. 82-86, [online] DOI: 10.5414/ALX02078